Die Entführung der roten Haarsträhne

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Haarige Einleitung

Tauche ein in den mystischen Ort namens Haarschaft, wo die nordische Göttin Freya herrscht. Sie verbreitet Liebe, Schönheit und Harmonie.

Eine haarige Welt, in der jeder seine Sorgen, wie brüchiges, splissiges oder trockenes Haar, einfach ausschütten kann. Eine Metropole im Universum, an die sich schon viele Kolonien angeschlossen haben, darunter waschen, pflegen oder stylen.

Heute um 09:05 Uhr Mitteleuropäische Zeit ging ein verzweifelter Notruf von der Erde bei der nordischen Göttin ein. Eine dort lebende rote Haarsträhne ersuchte verzweifelt um Hilfe für drei ihrer Freundinnen. Solche Strähnen wachsen auf den Köpfen von Menschen, die einerseits falsche Pflegen anwenden und andererseits zu heiß föhnen.

Freya, die Göttin, spürte die Verzweiflung, die von der roten Haarsträhne ausging und rief prompt ihren Vertrauten Locki zu sich, der für Gerechtigkeit unter den Strähnen in den Krieg ziehen sollte. Freya, die Göttin, und Locki zogen sich in einen Raum zurück, um die Situation zu besprechen und festzulegen, welche Maßnahmen getroffen werden sollten. Nach einer langen, haarigen Sitzung kamen sie zu dem Entschluss, dass die Menschenköpfe das Gesetz der Haarpflege, Paragraf I Absatz 2 Aufsichtspflicht, verletzt hatten.

Was wird Locki im Auftrag der nordische Göttin Freya verhängen? Wird es eine Rettung für die Freundinnen geben?

Strähnenalarm

Es ist wieder einmal so weit: „Mädelstreff“ ist angesagt. Browni, Blondi und Blacky warten mittlerweile schon über 10 Minuten auf ihre Freundin, die rote Haarsträhne. Die, die meinte, wir sollen pünktlich sein. Und selbst kommt sie zu spät. Na ja, denkt Blondi.

Um sich die Wartezeit im Gastgarten des Hotels Sacher so angenehm wie möglich zu verkürzen, bestellen sie sich Eis, Torte und Wiener Melange. Verträumt und entspannt blickt Blondi auf die Straße und beobachtet die Menschen, die auf der Kärntner Straße rauf und runter gehen. Während sich die anderen zwei Freundinnen unterhalten, erblickt Blondi ein Pärchen, das sich küsst und umarmt. Eine Mutter, die ihr Kind auf dem Arm trägt, und einen Fiaker, der mit Touristen am Hotel Sacher vorbeifährt. „Was sagst du, Blondi?“, stupst Browni ihre Freundin in diesem Moment an. Diese schaut sie verdutzt an, hat sie doch nicht zugehört, worum es geht. „Du hast sicher recht. Sagt mal, wo ist denn die rote Haarsträhne?“, antwortet sie, um rasch das Thema zu wechseln. Blacky und Browni schauen sie mit einem Schulterzucken an, und bevor eine von ihnen antworten kann, läutet wie von Zauberhand bei allen gleichzeitig das Handy.

Ist Locki der Entführer?

„Hallo“, sagen alle drei Freundinnen gleichzeitig in ihre Telefone. Eine verzerrte und unfreundliche Stimme meldet sich: „Wir haben Ihre Freundin, die rote Haarsträhne. Wenn Sie wollen, dass wir ihr kein Haar krümmen, dann machen Sie genau das, was wir Ihnen sagen. Sie gehen umgehend zum Stephansdom. Sie haben dafür genau 15 Minuten Zeit. Keine Polizei, sonst stirbt Ihre Freundin! Weitere Instruktionen folgen.“ Dann legt die unfreundliche Stimme einfach auf, ohne dass die drei Freundinnen noch etwas erwidern können.

Reaktion der drei Haarsträhnen

Erstarrt und fassungslos sitzen die drei Freundinnen am Tisch und bringen kein Wort heraus. „Zahlen“, ruft Blondi in die Richtung des Oberkellners und holt damit alle aus ihren Gedanken wieder zurück. „Was war denn das?“, fragt Blacky verdutzt in die Runde. „Keine Zeit für Erklärungen. Los, wir müssen aufbrechen, wir haben nur 15 Minuten Zeit!“, fällt Blondi ihrer Freundin Blacky ins Wort. „Wo ist denn überhaupt dieser Platz?“, fragt Browni mit nervöser Stimme.

Ganz automatisch und ohne viel nachzudenken, nimmt Blondi ihr Handy und sucht über Google Maps den Ort. „Hier entlang“, ruft sie und läuft aus dem Café. Mit schnellen Schritten folgen ihr die anderen und schnattern dabei wildes und wirres Zeug vor sich hin. „Was ist, wenn wir es nicht schaffen?“ – „Sollen wir die Polizei holen?“ – „STOPP! Wir sind da“, sagt Blondi mit lauter Stimme und bleibt abrupt stehen. Die beiden hätten sie fast niedergerannt, doch sie schaffen es gerade noch rechtzeitig, stehen zu bleiben.

Schauplatz

Die drei Freundinnen drehen den Kopf wie wild in alle Richtungen, um vielleicht ein Lebenszeichen von ihrer Freundin zu erhaschen. Doch stattdessen läutet wieder das Telefon. „Hallo?“, fragen alle drei gleichzeitig in ihre Telefone. Die verzerrte Stimme von vorhin ist wieder dran: „Ich sehe, Sie haben das Ziel erreicht.“ „Ja, wir sind da. Wenn Sie Geld wollen, dann sagen Sie es! Wir zahlen alles, nur um unsere Freundin wiederzubekommen“, schreit Blondi hysterisch und sichtlich wütend in ihr Telefon.
„Bleiben Sie ruhig und machen Sie genau, was wir Ihnen jetzt sagen und Ihrer Freundin wird nichts passieren“, antwortet die mysteriöse Stimme.

Motiv für die Entführung

„Wir wollen kein Geld, wir wollen Ihre Haare! Sie haben sich das Gesetz der Haarpflege, Paragraph I Absatz 2 der Aufsichtspflicht, gebrochen und sich gegenüber Ihren Haaren schuldig gemacht. Ihre Strähnen, die unter Spliss, Trockenheit und Fett leiden, haben einen Notruf an die nordische Göttin in Haarschaft abgeschickt. Deswegen haben wir Ihre Freundin, die rote Haarsträhne, entführt. Sie ist unsere Absicherung und unser Druckmittel, dass Sie das tun, was wir von Ihnen verlangen. Wenn Sie es schaffen, in 15 Minuten zum Figaro Ossig zu gehen und sich dort die Haare schneiden zu lassen, werden wir Ihre Freundin umgehend freilassen. Die Zeit läuft ab jetzt.“

Charaktersträhne

Verwirrt und perplex, dass die Entführer ihre Haare und nicht ihr Geld möchten, schauen sich die drei Freundinnen an und glauben nicht, was sie da eben gehört haben. Dann durchbricht Blondi die Stille und fängt zu reden an: „Ja, er hat recht. In letzter Zeit gönne ich mir keine Pause, achte nicht auf meine Bedürfnisse und bin immer in Stress. Meinen Haaren gebe ich die Schuld, denn sie sind brüchig und extrem trocken. Da hilft es auch nichts, einen Zopf zu machen, um das zu verstecken.“

Browni hebt zaghaft ihren Kopf und zuckt mit den Schultern. „Du hast recht, auch ich habe meine Zeit mehr den Kindern und dem Haushalt gewidmet. Meine Haare werden sehr schnell fett und ich habe das einfach ignoriert.“

Schüchtern und ganz leise meint Blacky, die immer lieber andere für sich reden lässt: „Meine dünnen Haare machen mich verrückt. Da setze ich lieber eine Haube auf oder glätte sie voll mit viel Haargel, um sie ja nicht zu sehen.“

Sie alle sind merklich nachlässig mit ihren Haaren gewesen und erkennen nun ihre Fehler. „Kommt, lasst es uns hinter uns bringen, sonst sehen wir unsere Freundin nie mehr“, sagt Blondi mit ruhiger und gefasster Stimme. Sie nimmt beide Freundinnen an den Händen und geht mutig in Richtung des verlangten Haarsalons.

Tatort

Die Rezeptionistin im Salon begrüßt die drei Haarsträhnen mit einem freundlichen Lächeln und fragt nach ihren Wünschen. Sichtlich nervös und angespannt bittet Blondi darum, dass sie Figaro Ossig sofort sprechen müssen. Es gehe um Leben und Tod. „Bitte, schnell!“, betteln die Freundinnen die verwunderte Rezeptionistin an. Da kommt Figaro Ossig mit beschwingten Schritten um die Ecke und stellt sich den drei Haarsträhnen vor.

„Wie kann ich Ihnen helfen?", fragt Figaro Ossig. „Unsere Freundin ist heute entführt worden. Der Kidnapper verlangt, dass wir unsere langen Haare schneiden, sonst sehen wir sie nie wieder. Wir haben nur noch acht Minuten, um es zu vollbringen. Bitte machen Sie schnell, die Zeit drängt.“

Bestürzt über diese Nachricht bittet der berühmte Haarstylist die Freundinnen, ihm zu folgen. Figaro Ossig führt die drei Haarsträhnen mit schnellen Schritten die Treppen zum Salon im ersten Stock hinauf. Oben werden sie von drei Top Friseuren empfangen und eilig zu ihrem Frisierplatz gebracht. Die Zeit drängt, es bleiben nur noch wenige Minuten.

Als die drei Freundinnen zu ihren zugewiesenen Frisierplätzen gehen, sind sie sichtlich angespannt und nervös. Sie starren in die Spiegel vor sich an der Wand und bekommen feuchte Augen. Damit ist das Projekt „lange Haare ansparen“ vorbei, denn jetzt werden sie sehr kurz. Sie seufzen und blicken sich nochmals zustimmend an und reichen sich die Hände. „Wir tun es für unsere Freundin, lasst es uns durchziehen“, sagt Blondi mit leiser Stimme. Sie nicken noch einmal entschlossen und schließen gleichzeitig ihre Augen.

Strähnen-Finale

„Enibas! Hallo, Enibas! Wach auf!“ „Wer rüttelt mich denn so? Lass mich in Ruhe!“, sage ich noch völlig schlaftrunken. Dieses Schütteln hört aber nicht auf. Langsam und verschlafen mache ich meine Augen auf und schaue in die Augen meines Mannes. „Was ist los mit dir?“, fragt er mich ganz bestürzt. „Was meinst du?“, frage ich. „Du hast im Traum geredet und immer wieder: Nein, bitte nicht meine Haare! gerufen. Dabei hast du wie wild um dich geschlagen?"

Während er mir das erzählt, schaue ich ihn mit großen Augen an, setze mich auf und zucke ahnungslos mit der Achsel. „Wovon redest du da?“, will ich gerade fragen, als mir alles wieder in den Sinn kommt. Mit großen Augen schaue ich meinen Mann an und sage ihm: „Ich habe etwas Mysteriöses geträumt.“ „Was denn?“, will er wissen. „Das wirst du mir sowieso nicht glauben“, antworte ich und denke schon einen Schritt weiter: Ich muss sofort meinen Freundinnen eine Nachricht schicken! Mit dem Handy in der Hand springe ich aus dem Bett und schreibe über WhatsApp sofort an sie: „DRINGEND IN 5 MINUTEN SKYPE.“

Unfassbares Ende

Biep, biep, biep, alle online. Ich erzähle ihnen ganz aufgeregt von meinem mystischen Traum, von dem Ort Haarschaft, von der nordischen Göttin und dass Locki für die Gerechtigkeit der Haarsträhne auftritt. Ich erzähle davon, wie er eine von uns entführt hatte, um uns zu erpressen. Davon, wie ich schweißgebadet aufgewacht bin. Der Traum war so realistisch! Ich bin immer noch total fertig.

Mit der Reaktion der drei Freundinnen habe ich aber dann doch nicht gerechnet. Denn während ich ihnen von meinem Traum erzähle, merke ich, wie alle drei Freundinnen die Augen ganz groß aufreißen und wie aus der Pistole geschossen rufen: „Ich habe das auch geträumt!“

Mystischer Haartipp:

Die erhältst du von mir jederzeit beim Online-Workshop. Kontaktiere mich unter info@stylingfantasy.com und wir unternehmen gemeinsam eine mystische Reise in die Welt der Haarschaft.